das erste implantat in der diehlgasse war das
büro der architekten im halbgeschoss. betritt
man es, steht man einer schwarzen
wandscheibe gegenüber. acht meter hoch,
verläuft sie parallel zur kaminwand, verbindet
alle drei bürogeschosse. zwischen diesen
zwei wänden sind zarte treppen
eingeschoben. wie eine skulptur sitzt die
stiege im raum, ohne die decke zu berühren,
ist ebenso durchlässig, wie die
kommunikation zwischen den mitarbeitern.
durch einen schlitz wird die gesamthöhe bis
zur untersten büroebene im keller spürbar.
die alten gewölbe blieben erhalten. früher
war hier ein gewerbebetrieb angesiedelt,
nun werden die räume wieder in diesem
sinn genutzt. durchmischung, wie sie der
erwerbstätigkeit der dienstleistungs­­-
gesellschaft entspricht.

„lichtblau.wagner“ nehmen vorhandene
innenräumliche qualitäten sehr genau wahr,
um sie bis zum letzten auszureizen. die
verschiedene stärke der kaminwand bleibt
ebenso bestehen wie die übrige dimension
und struktur des altbestands. die letzte stufe
hängt im alten türstock. er wird zur
durchlässigen wandöffnung mit halbhoher
glasbrüstung, der beim geschosswechsel
den blick-und hörkontakt zu den mitarbeitern
ermöglicht. fließend verlaufen hier übergänge
zwischen eingangsbereich,
erschließungszone und sekretariat –
räumliche zusammenhänge sind ersichtlich,
die funktionen nicht festgelegt, sie ergeben
sich aus der nutzung.

[auszug aus: isabella marboe:
wohnbauwirklichkeiten]